Zu Gast bei Mozart

Der Name „Mozart“ steht wie für eine Verkörperung des Prädikats musikalisch und nur wenige weitere Komponisten oder Komponistinnen – am ehesten wohl noch Beethoven und Hadyn – genießen diesen Weltruhm und lösen in weiterer Folge auch eine Form von posthumer Verklärung aus. Mozart scheint wie eine Devotionalie – was zweifelsohne eine Erfindung der Romantik war. Dieser Komponist strahlt weltweit eine Faszination aus, begeistert durch seine Fülle an interdisziplinären Werken von geistlicher Musik bis hin zu nahezu einfach wirkender Unterhaltungsmusik. Dieser Komponist hinterlässt ein Œuvre von über 600 Kompositionen, wird von seiner Nachwelt nahezu pietätlos vermarket und: Dieser Komponist ist auch hier in Wien – dem Ort seiner späteren und letzten Schaffensperiode – im wahrsten Sinne des Wortes „begehbar“, bestehen noch immer die originalen Räumlichkeiten des aus dem 15. Jahrhundert stammenden und zunächst zweistöckigen Bürgerhauses, in welchem die Familie Mozart von 1784 bis 1787 wohnte. Dieser Geistesort ist heute das so genannte Mozarthaus Wien und beherbergt eine gelungene Ausstellung auf mehreren Stockwerken, von denen Mozart mit seiner Familie den 1. Obergeschoss einst bewohnte.

Am Freitag, den 14. Februar, war die 5A zu Gast in diesen musikhistorisch bedeutsamen Räumen. Gelungen war der Einstieg des von einem Musikerwissenschaftler geführten Rundgangs durch das Mozarthaus für die Schüler und Schülerinnen, als man zu Beginn im obersten Stockwerk zunächst über den Komponisten allgemein ins Gespräch kam. Mit Spannung konnte man in weiterer Folge die im Plenum gesammelten und eruierten Einzelheiten zu Mozart in den weiteren Museumsräumen erwarten und entdecken.

Hier wird Mozart nicht nur lebendig, sondern auch greifbarer; er wird zu einem Mensch und die sonst so gewöhnliche Heroisierung gerät in den Hintergrund. Ja, der Komponist isst gerne feudal, spielt und trinkt zu viel. Er ist zu seinen Lebzeiten vermögend, kann mit seinem Geld allerdings nicht umgehen. Das ehemalige Wunderkind ist am Ende seines Leben ein kränklicher Mann, durch eine schwere Pocken-Erkrankung als Jugendlicher von Narben entstellt. Der angeblich so verarmte Komponist leistete sich kurz vor seinem Tod noch einen Billardtisch, einen veritablen Luxusgegenstand der damaligen Zeit. Er arbeitet Tag und Nacht und stirbt im 36. Lebensjahr. Ja, dieses in seiner Nachwelt bis heute verklärte Genie wird uns einmütiger und seine Musik verständlicher, ist sie häufig Spiegel seiner Seele und seiner Lebenssituationen.