Wirksame Töne

Am 11. Februar wurden die Klassen 6A und 4B im renommierten Wiener Konzerthaus Zeugen einer spannenden musikalischen Reise, geführt von den international renommierten Wiener Philharmoniker. Bevor es dann für die 6. Klasse anschließend noch zu einem weiteren ganz besonderen Musikerlebnis kam.

Unter dem Titel „phil_music“ präsentierte das Orchester Ausschnitte weltberühmter Kompositionen aus ihrem internationalen Konzert-Repertoire, verbunden mit österreichischer Volksmusik und weiteren musikalischen Genres. Besonders reizvoll war, dass die Orchestermitglieder selbst sehr anschaulich und persönlich durch das Programm führten.

Die Wiener Philharmoniker laden in diesem für Schüler und Schülerinnen maßgeschneiderte Programm zu einem ca. 60 minütigen Konzert – speziell konzipiert für junges Publikum im Großen Saal des weltbekannten Konzerthauses – ein. Die jungen Zuhörer und Zuhörerinnen haben hier die Möglichkeit, sich ohne Vorwissen von diesem Wiener Orchester inspirieren und berauschen zu lassen. Kulturwirksam mitentscheidend ist hier bereits das Betreten junger Menschen eines Genius Loci, was zweifellos zu einem vollständigen Kulturerlebnis beiträgt.

Zu hören gab es weltberühmte musikalische Orchesterstellen aus namhaften Werken wie unter anderem „Also sprach Zarathustra“, eine sinfonische Dichtung von Richard Strauss, der feierlich gemessene dritte Satz aus der Sinfonie Nr. 1 in D-Dur von Gustav Mahler, das hochmelancholische und vom britischen Radiosender BBC zum traurigsten Werk der Musikgeschichte betitelten „Adagio for Strings“ von Samuel Barber, das „Romeo und Julia“-Ballett nach Sergei Prokofjew, das Vorspiel zum dritten Satz zur Oper „Lohengrin“ des spätromantischen Komponisten Richard Wagner und viele weitere einschlägige Melodien aus der Musikgeschichte. Zum Schluss durfte dann natürlich die bekannte Melodie „Freude schöner Götterfunken“ aus Beethovens neunter Sinfonie nicht fehlen.

Im Anschluss dieses Schülerkonzertes kam die Klasse 6A noch zu einem sehr exklusiven Musikerlebnis, in Form eines Gesprächskonzertes mit dem international namhaften Pianisten Filippo Gorini, welcher derzeit für einen Monat im Rahmen seines musikalischen Projektes Sonata for 7 cities in Wien weilt. In einem kleinen Konzertraum wurde die Klasse durch Gorini in die Klangwelt Beethovens letzter Klavier-Sonate in c-Moll (op. 111) eingeführt, bevor diese dann vollständig zum Besten gegeben wurde. Im Anschluss kam es dann noch zu einer interessanten und offenen Fragerunde. Die Schüler und Schülerinnen konnten somit tiefe Einblicke in das Leben eines Profimusikers gewinnen.

Beethovens letzte Klaviersonate, 1821 während der Arbeit an der „Missa solemnis“ komponiert, bildet den Endpunkt jenes Experimentierens mit der Gattung Sonate, das ein Vierteljahrhundert früher mit der „f-Moll-Sonate“ aus „Opus 2“ begonnen wurde. „Opus 111“ gehört zu jenen Klavierwerken, die man nur schwer losgelöst von ihrem Nimbus hören kann. Ihre Aura hat, nicht zuletzt dank der literarischen Rezeption bei Thomas Mann im Roman „Doktor Faustus“, fast mystische Züge angenommen. Man hat die Sonate zuletzt französisch “Sonate testament” genannt, obwohl Beethoven sechs Jahre vor seinem Tod durchaus noch nicht bewusst sein konnte, hier schon sein letztes Sonatenopus geschrieben zu haben. 

Einem renommierten Musiker so intim bei seiner Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes „auf die Finger zu schauen“, war ein sehr eindringliches Erlebnis. Im anschließenden Gespräch mit den Schüler und Schülerinnen nannte der viel gereiste Pianist, gefragt nach seinem bevorzugten Ort der Kultur, tatsächlich die Stadt Wien und gab den jungen Erwachsenen mit, aus diesem hohen kulturellen Gut, welches in Wien an jeder Ecke greifbar ist, Nutzen zu ziehen.