An unserer Schule gibt es ja jedes Jahr eine eSPRiT-Klasse, welche in den ersten beiden Jahren mit Methoden der Theater- und Musikpädagogik unterrichtet werden. Als Physik- und Chemielehrerin, die meist in der Oberstufe unterrichtet, gibt es daher wenig Berührungspunkte mit den eSPRiT-Klassen, wobei ich allerdings das Konzept und die Grundideen dieses Unterrichtsschwerpunkts während einer SCHILF (schulinternen Fortbildung) kennengelernt habe und diese sehr spannend fand.
Dieses Jahr unterrichte ich die 4a in Chemie und ich wusste, dass diese Klasse früher eine eSPRiT-Klasse war. Warum dieses Potential nicht nutzen? Frau Mag. Bernadette De Martin unterstützte mein Vorhaben, nämlich die drei chemischen (Haupt-)Bindungsarten szenisch darzustellen und stellte dafür auch eine Doppelstunde Deutsch und ihre Expertise zur Verfügung, darüber hinaus besuchte sie dann auch die Aufführung. Kollege Mag. Christian Martinsich besuchte mit der 2d (auch eine eSPRIT-Klasse) die Aufführung und Martin Radej (5b) machte die Lichttechnik. Vielen Dank für die Hilfe und Unterstützung!
Für mich persönlich war es eine großartige Erfahrung. Ich erlebte ganz neue Eigenschaften meiner Schüler:innen. Die 4a war mit ganzem Eifer bei der Sache und stellte Fragen (ja, chemische Fachfragen!), die mir zeigten, dass durch die Überlegungen, wie man dies oder jenes szenisch darstellen könnte, sich auch das Verständnis zu den chemischen Bindungsarten vertiefte.
Lesen Sie nun selbst, was eine Schülerin der 4a über die Chemiestunde mit eSPRiT schreibt.
Bericht von Maya Makal (4a):
Am Donnerstag, dem 2.2.2023, erwartete uns, die Klasse 4a, eine Chemieeinheit der etwas anderen Art. Wir sollten die verschiedenen Bindungsmodelle szenisch darstellen.
Eine normale Deutschstunde erwartend, waren wir ziemlich überrascht von der Aufgabenstellung, die Frau Prof. Heinzle und Frau Prof. de Martin uns gaben. Wir sollten Szenen zu den Bindungsmodellen aufführen. Da wir eine ehemalige eSPRiT-Klasse sind, waren wir somit perfekt für diese Aufgabe geeignet. Angefangen in der ersten Stunde hatten wir insgesamt fünf Unterrichtseinheiten Zeit, uns ein Konzept zu überlegen, dieses zu proben und schließlich aufzuführen. Es sollte je eine Szene zur Stoff- und eine zur Teilchenebene vorbereitet werden. Als wir in drei Gruppe zu je circa acht Schüler:innen aufgeteilt wurden und ein Bindungsmodell zugewiesen bekommen hatten, starteten wir mit der Umsetzung. Natürlich wurde auch mit Kostümen und Requisiten gearbeitet und so kamen nach zahllosen Proben und Verbesserungen am Ende sehr interessante und wohlgelungene Ergebnisse dabei heraus, die die verschiedenen Bindungsarten sehr anschaulich visualisiert haben. Dabei waren unter anderem eine Datingshow, bei der die Atombindung ganz neu inszeniert wurde, ein Klassenfoto für die Ionenbindung oder ein Familienmodell bei der Metallbindung. Schließlich wurde die kleine Aufführung noch einer 2. Klasse vorgeführt. Auch die anschließende Nachbesprechung untereinander und mit den Professorinnen war sehr aufschlussreich über manche Entscheidungen anderer Gruppen und war ein gelungener Abschluss zu dem Projekt.
Insgesamt ein sehr lehrreicher Tag, da wir uns viel mit den Bindungsmodellen auseinandergesetzt haben und der von den Schüler:innen sehr positiv aufgenommen wurde.