Das klagende Lied. Kindertotenlieder.
(Galvin Fink, WPF Kulturwerkstatt, 5.10.2022, Wiener Staatsoper)
Gleißend weißes Licht flutet den Saal und blendet sämtliche Gäste. Im nächsten Moment bringen viele Menschen steril in Plastik verpackte Pflanzen und hängen diese an unsichtbaren Fäden auf. Zwei Männer, die in den Vordergrund treten, geben Erde aus einer Styroporbox auf die Bühne, bis eine junge Frau eine rote Blume hinter die Männer stellt. Da der Jüngere von den beiden Brüdern besagte Blume gefunden haben soll, wird er von seinem Bruder erschlagen und stranguliert, woraufhin die Blumenträgerin den Mann mit der roten Blume schlägt. Hier soll angemerkt werden, dass die Blume als Geschenk für eine eigenwillige Königin gedacht ist und dem Überbringer des Geschenkes den Tron und die Krone verspricht. Den Brüdern hätte klar sein müssen, dass es auch in diesem Balzkampf nur einen Gewinner geben kann.
In der Zwischenzeit sind die Pflanzen an den Fäden nach oben verschwunden und wurden von einem massiven Kabelsalat ersetzt. Nun nehmen sich die meisten Personen auf der Bühne ein Kabel und spielen damit, hängen sich daran, oder versuchen sich damit zu erwürgen.
Nach einigem Durcheinander, einer Geburt mit einem toten Raben und dem abgetrennten Arm eines Jungen, der Arm repräsentiert hier das Glied des zuvor gestorbenen jungen Bruders, hält ein Spielmann, die Flöte, welche aus dem Arm gefertigt wurde und nur ein Lied von Gejammer und Mord spielt, schließlich in der Hand.
Als nächstes treten Kinder auf und malen mit Leuchtfarben nette Bilder an die Wände. Derweil hängt sich der Schauspieler des verstorbenen Bruders an die Seile, die den zuvor bereits erwähnten Kabelsalat, welcher nun bedeutungslos auf der Bühne liegt, gehalten haben. Nachdem die Kinder verschwunden waren, singt der ältere Bruder ein Klagelied und hält einen, in ein weißes Tuch gewickelten Jungen im Arm.
Es war ein nettes Stück und wer sich zuvor die Zusammenfassung durchgelesen hat, hat auch die Handlung verstanden und nachvollziehen können.